Beschreibt das Wort urban vor allem ein städtisches Gebiet als Gegenentwurf zum ländlichen Raum, also als geografischen Begriff, so bezieht er sich hier vor allem auf die von Menschen gestaltetete und elektrifizierte Umgebung.

 

Diese pulsierende unter Spannung stehende Alltagswelt lässt eine unsichtbare und ohne technische Hilfsmittel nicht erkennbare Hintergrundstrahlung entstehen. Ausgelöst durch Leuchtreklame, Kommunikationssysteme, öffentliche Verkehrsmittel, Mobiltelefone, W-Lan, Geldautomaten oder Stromkabel bewegen wir uns in einer Wolke aus elektromagnetischer Strahlung.

In meiner Alltagsumgebung oder auf meinen „Urban Walks“ - meinen Stadtspaziergängen, spüre ich die Quellen dieses elektrischen Dschungels auf. Während mich die Kopfhörer dabei vor den „normalen“ Umgebungsgeräuschen schützen, eröffnen sie mir den Zugang in eine andere Welt, deren vielfältiges Rauschen ich auf einem Recorder festhalte.

 

Jeder Raum, jeder Ort und jede Stadt hat durch unterschidliche Funktion, Lage und Infrastruktur eine eigene klangliche Identität.

 

Im Studio werden diese gesammelten und aufgezeichneten elektrischen Signaturen anschließend von mir weiter bearbeitet und zu einem ortsspezifischen Klangteppich verwebt.

So entsteht „Soundscapes“, die das unsichtbare Terrain der elektromagnetischen Strahlung unserer Umgebung auf ungewohnte Weise wiedergeben.